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Ein Gramm Hyaluronsäure kann fünf bis sechs Liter Wasser speichern. Das ist eine ganz enorme Leistung, die der Stoff nicht nur im Reagenzglas, sondern auch in unserem Körper vollbringt.
Hyaluron ist ein Biopolymer, also eine zuckerähnliche Verbindung, die in unserem Körper zahlreiche wichtige Aufgaben übernimmt: Der Stoff hält unsere Haut prall und geschmeidig, unseren Gelenke dient er als Schmiermittel und auch für den Glaskörper des Auges ist er essentiell.
Wie wird Hyaluronsäure gewonnen?
Hyaluronsäure wird von den Bindegewebszellen unseres Körpers selbst hergestellt.
Während des ersten Drittels unseres Lebens ist deshalb eine Unterversorgung praktisch ausgeschlossen.
Bereits ab dem 25. Lebensjahr lässt die Produktion von Hyaluron aber nach. – Und das hat zahlreiche negative Folgen.
Zunächst beginnt die Haut zu erschlaffen, die Spannkraft lässt sichtbar nach, bis der Hyaluronspiegel ab einem Alter von etwa 40 Jahren soweit gesunken ist, dass sich die ersten tiefen Hautfalten zeigen.
Auch wenn die Gelenke schmerzen, kann das daran liegen, dass nicht mehr genug von dem wichtigen Schmiermittel vorhanden ist.
Zu unserem Glück kann Hyaluron mittlerweile synthetisch hergestellt und von außen zugeführt werden. Früher wurde die Hyaluronsäure noch aus Hahnenkämmen gewonnen. Mittlerweile herrscht aber die in den 1990er Jahren entwickelte biotechnologische Methode vor.
Dabei wird der Stoff mittels Fermentierung aus Hefe gewonnen. Die Substanz steht also mittlerweile in einer Form zur Verfügung, die sie auch für Vegetarier und Veganer akzeptabel macht.
Wie wird Hyaluron eingesetzt?
In der ästhetischen Medizin wird Hyaluron vorwiegend dazu genutzt, Hautfalten zu unterspritzen.
Besonders effektiv ist diese Methode bei der Korrektur von tiefen Falten, wie etwa den Nasolabialfalten, den Glabellafalten oder Krähenfüßen im Bereich um die Augen. Darüber hinaus kommt Hyaluronsäure in Cremes, anderen Kosmetikprodukten und bei der HydraFacial®-Methode zum Einsatz. Hier erhöht sie die Hautfeuchtigkeit und glättet Trockenheitsfältchen.
Die Substanz wird außerdem unterstützend bei der Therapie von Akne verwandt. Damit ein merklicher Effekt eintritt, muss der Wirkstoff hoch genug dosiert sein. Die Mindestkonzentration wird derzeit bei 0,1 % angesetzt.
Seit einigen Jahren sind auch Hyaluronkapseln auf dem Markt, die die Haut von Innen aufpolstern sollen. Ob der gewünschte Effekt tatsächlich eintritt, gilt bisher als wissenschaftlich nicht gesichert.
Bei der Behandlung von Gelenkleiden wurden mit oral verabreichter Hyaluronsäure aber bereits erste Erfolge erzielt. Der Stoff hält die Gelenke flexibel und den Knorpel gleitfähig. Darüber hinaus profitieren die Patienten von der entzündungshemmenden Wirkung.
Hyaluron spielt auch in der Augenheilkunde bei beanspruchten Augen eine immer größere Rolle. Insbesondere Menschen, die unter trockenen und gereizten Augen leiden, verschaffen Augentropfen, welche die Substanz enthalten, Linderung. – Wenn Sie das nächste Mal wieder mit geröteten Augen vor dem Bildschirm sitzen, dann überzeugen Sie sich am besten selbst von der Wirkung.